Modell für mehrsprachige Settings

Von der Rezeption zur Produktion – Von den mehrsprachigen Inputs zum Outcome in der Zielsprache

Ein Modell für mehrsprachige Unterrichtseinheiten

PHASE 1: Konfrontationsaufgabe

Das grammatikalische Thema eines Settings ist immer thematisch eingebettet. In der ersten Phase der Übungseinheit werden die Schülerinnen und Schüler mit einem spezifischen Thema konfrontiert und müssen die Informationen aus den mehrsprachigen Inputs (Video, Text, Audio) extrapolieren. Die verwendeten Sprachen der Inputs sind Deutsch und die vorgelernten Fremdsprachen Französisch und Englisch.

Diese rezeptive Aktivität soll auf das Thema der Lernaufgabe abgestimmt sein und einerseits implizit schon auf die grammatikalische Struktur aufmerksam machen und andererseits als Vorentlastung für die nächsten Phasen wirken.

PHASE 2: Strukturbildung

Die zweite Phase der Unterrichtseinheit rückt die grammatikalische Struktur in den Fokus. Die Erarbeitung erfolgt dabei induktiv durch Erkennen der Struktur in den mehrsprachigen Inputs der Phase 1 sowie durch Vergleiche der Grammatikregeln in den verschiedenen Sprachen.

PHASE 3: Übungsaufgaben

In der dritten Phase werden die grammatikalischen Formen eingeübt, zunächst in den verschiedenen Sprachen, so wie sie in den Phasen 1 und 2 erarbeitet wurden, und danach nur noch in der Zielsprache Italienisch oder Spanisch.

PHASE 4: Anwendungsaufgaben

In der vierten Phase des Settings werden die grammatikalischen Strukturen gefestigt indem sie in offenere Aktivitäten (Transfer) angewendet werden müssen. In dieser Phase ist ein formatives Feedback (durch peer groups oder durch die Lehrperson) äusserst wichtig, weil die Aktivitäten als Vorbereitung und gleichzeitig als Kontrolle dienen um die finale Lernaufgabe zu bewältigen.

PHASE 5: Lernaufgabe

Die letzte Phase des Settings besteht aus der Lernaufgabe und ist per Definition produktorientiert. Je nachdem können die Schülerinnen und Schüler eine Präsentation in der Klasse vorbereiten oder auf einer elektronischen Plattform veröffentlichen.

Das Erarbeiten der Lernaufgabe (task) erfolgt meist in Gruppen, kann aber auch individuell gestaltet werden und soll alle Lernziele der vorherigen Aktivitäten in sich vereinen, aber vor allem den Kompetenzzuwachs sichtbar machen.

Reflexion und Selbstevaluation

Die Settings enden mit einer Reflexionsphase. Die Schülerinnen und Schüler sollen die einzelnen Schritte nochmals studieren und sich selbst einschätzen, ob sie die Lernziele erreicht haben. Wie beim Task Based Language Learning üblich, wird zur task (compito finale/tarea final) kein summatives Feedback erteilt.

Da die Lernaufgabe auf einem mehrsprachigen Setting basiert, wird von den Schülerinnen und Schülern zusätzlich eine Selbstevaluation der mehrsprachigen Kompetenzen anhand der CARAP-Deskriptoren verlangt, so wie sie im Referenzrahmen für plurale Ansätze zu Sprachen und Kulturen des Europäischen Fremdsprachenzentrum definiert sind.

Siehe unter Link: https://carap.ecml.at/

×