Das Projekt

Mehrsprachiges Potenzial nutzen und fördern: Aufgaben für den Italienisch- und Spanischunterricht am Gymnasium

An Mittelschulen bringen die Lernenden erstens Vorkenntnisse in Englisch und Französisch und zweitens Erfahrungen im Fremdsprachenerwerb mit. Diese gälte es im neu beginnenden Spanisch- und Italienischunterricht zu nutzen, da die sprachliche Verwandtschaft gute Voraussetzungen für den sprachlichen Transfer schafft, ganz im Sinne der Mehrsprachigkeitsdidaktik (Manno 2009, Manno 2011, Reimann 2015, Schöpp 2017).

Das vorliegende, vom BAK unterstützte Projekt will Aufgaben für den Spanisch und Italienischunterricht erstellen, die genau dieses Potenzial nutzen. Unsere Analyse der meistverwendeten Lehrmittel an deutschsprachigen Gymnasien ergab, dass in den meisten Italienisch- und Spanischlehrmitteln sprachenübergreifende Lernsettings nur eine untergeordnete Rolle einnehmen.

Einerseits beginnen die Lehrmittel ganz bei Null, ohne Rücksicht auf die Sprachlernerfahrung der Lernenden, andererseits werden die Fremdsprachen streng einsprachig gelehrt, d.h. ohne Bezüge zu parallel oder zuvor erlernten Sprachen herzustellen. Bis auf wenige vielversprechende „mehrsprachigkeitsdidaktische Ausflüge“ (Hufeisen 2011, 109) sind also in den Lehrmitteln keine konsequent aufbauenden mehrsprachigkeitsdidaktischen Ansätze integriert. Es finden sich vereinzelt mehrsprachige Übungen, meist auf Interkomprehension oder auf das lexikalische Niveau beschränkt.

Unsere interlingualen Settings wollen einen Schritt weiter gehen: Sie behandeln ein spezifisches morphologisches oder grammatikalisches Phänomen – z.B. den Komparativ, das Gerundium, die Bildung des Adverbs, die Stellung des Ojektpronomens, aber auch Aussprache sowie Textsorten oder (inter)kulturelles Wissen.
Ausgehend vom mehrsprachigen Vorwissen der Lernenden, werden Strukturen verglichen und aktiviert, Hypothesen gebildet und verifiziert sowie mehrsprachige Settings in der jeweiligen Zielsprache angewandt und anschliessend reflektiert.

Unterrichtseinheiten als Ergänzung zum gängigen Lehrmittel
Die Arbeitsblätter sind thematisch so aufgebaut, dass sie sich ergänzend zu bestehenden Lehrmittel einsetzen lassen. So ist gewährleistet, dass sich der Lehrplan einhalten und gleichsam die Umsetzung des sprachenvernetzenden Lernens auf der Sekundarstufe II optimieren lässt – mit dem Ziel, durch die Vernetzung der Sprachen bei den Schülerinnen und Schülern eine steilere Progression in den Zielsprachen Spanisch und Italienisch zu ermöglichen.

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